Rezension
Bereits im Jahre 2007 hatte der Niederländer die heimischen Klassik-Charts angeführt – mit einer 3-CD-Box mit Werken von Jacob von Eyck, weder vom Repertoire noch vom Umfang her sehr hitverdächtig, es mußte also an Bosgraaf gelegen haben. Seither machte er immer wieder von sich reden, mit begeisternden Aufnahmen von Musik von Händel, Vivaldi oder Telemann, aber auch mit Neuer Musik (teils ihm gewidmet), Jazz und Multimedia-Experimenten. Seine Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem hört man auch seinen Barock-Aufnahmen an – nicht durch erzwungene Modernismen, sondern durch eine mitreißende Frische, die er offenbar jeder Musik zu verleihen in der Lage ist. Beispielhaft zu hören auf diesen Bach-Aufnahmen von 2011: Drei Konzert-Transkriptionen (BWV 1053, 1055 und 1059) sowie ein aus den Kantaten 32 und 215 vom Musikologen Thiemo Wind (der auch den Begleittext schrieb) sehr überzeugend konstruiertes Konzert. Durchaus dazu geeignet, frühkindliche Blockflöten-Traumata für immer zu überwinden! (2023)