Rezension
Es war wohl doch die beste Band aller Zeiten, das Duke Ellington Orchestra. Sofort erkennbar, und absolut perfekt – sowohl in bezug auf den Groove wie auf den Ton selbst. Was für ein Gefühl muß es gewesen sein, für diese Band zu singen! Rosemary Clooney, eine der großen Entertainment- und Jazz-Stimmen der Zeit, hatte das große Pech, aufgrund von Komplikationen während ihrer Schwangerschaft den Studiotermin mit dem Duke und seiner Mannschaft absagen zu müssen. Daß die Welt trotzdem in den Genuß dieses Albums kam – eine der schönsten Vokal-LPs in der Ellington-Diskographie – liegt zum einen am wie so oft rührenden Billy Strayhorn, der Clooney mehrmals in Los Angeles besuchte, um die Arrangements mit ihr durchzusprechen – zum anderen an einer Meisterleistung der Columbia-Ingenieure, die aus den getrennt aufgenommenen Gesangs- und Orchesterspuren (wenige Jahre später war das schon Studioalltag, damals war’s unüblich) ein einheitliches Ganzes schufen, dem man die Schwierigkeiten seiner Entstehung nun wirklich nicht anhört. Man höre sich nur diesen unglaublich selbstverständlichen Swing in „I Let A Song Go Out Of My Heart“ an (einem der weniger bekannten Ellington Standards, im Vergleich zu „It Don’t Mean A thing“ oder „Sophisticated Lady“): Es fällt schwer, da nicht an musikalische Seelenverwandtschaft zu glauben. Und die funktioniert natürlich auch über die Distanz… – Wie üblich in jeder Beziehung tadellose Pure Pleasure-Reissue! (1956/2006)