Rezension
Eine der ganz großen Blues-Sternstunden auf Schallplatte ist das LP-Debüt von „Champion“ Jack Dupree, der seinen Beinamen der biographischen Tatsache verdankt, daß seiner Karriere als Blues Man am Klavier eine durchaus erfolgreiche im Boxring vorangestellt war. Oft schwer vorstellbar, wenn man seinen durchaus nicht grobmotorischen Anschlag hört; Timing hingegen spielt auch im Boxsport eine Hauptrolle, und davon verstand Dupree hörbar eine ganze Menge. Mit u.a. Saxophon-Urgestein Pete Brown und dem exzellenten Gitarristen Larry Dale (als solcher bei RCA unter Vertrag stehend und daher hier unter seinem Geburtsnamen Ennis Lowery auftretend!) fand sich Dupree zur Session ein, Jerry Wexler produzierte – was in diesem Fall wohl ein überschaubarer Job war, denn diese Musiker brauchten ganz sicher keine Anweisungen von irgendjemandem. Der Groove stellt sich sofort ein, nach den ersten Takten von „Strollin'“ herrscht kein Zweifel mehr am Rang des Champions als einer der Größten im Blues. Absolut essentiell – und hocherfreulich, so etwas mal in optimierter Klang- und Preßqualität zu haben… (1958/2015)