Jack White

Boarding House Reach

Label/AN:  Third Man Records, TMR540
Format:  LP 180g

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Rezension

Wenn man ein kleines Kind vor einen Haufen Bausteine aus verschiedenen Spiel-Systemen setzt, wird es sich wahrscheinlich nicht damit aufhalten, diese erstmal nach ihrer Zugehörigkeit zu sortieren. Sondern einfach bauen. Und ein erwachsener Zuschauer wird sich ob der Missachtung statischer Grundsätze womöglich grausen – dann aber staunen, wie lange es dauert, bis die Konstruktion ins Wanken gerät. Jack White, lange als stilbewußter Kontrollfreak bekannt, hat sich für sein drittes Soloalbum wieder in so ein Kind verwandelt und kombiniert lustvoll Dinge, die theoretisch niemals ein stabiles Bauwerk ergeben können: Alten Soul und Stadion-Pop, glitzernden Funk und scheppernden Garagenrock. Da blubbert ein übergeschnappter Synthesizer neben einem scheppernden Barrelhouse-Piano, Breitwand-Overdubs werden von einer fiesen Fuzz-Gitarre zerschossen, Elektropop, Balkan-Folklore und Hip Hop wechseln sich ab. Und Whites Turm kippt nicht, was er auch an unpassenden Bausteinen aufschichtet. Man sollte sich dem Album in wachem, frischem Zustand nähern – wer es übermüdet oder nervlich angefressen versucht, wird es schnell wieder vom Teller nehmen. Wer das beherzigt, wird aber möglicherweise beim Hören ähnlich viel Spaß haben wie White (das vermuten wir mal) bei den Aufnahmen. Zumal sich unter der chaotischen Oberfläche doch manch heimlicher Hit verbirgt (ganz konnte der Mann dann doch nicht aus seiner Haut). (2018)

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