Merkwürdig: In so vielen Songs hier geht es in der einen oder Form um den Tod – neben dem 1966 unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben gekommenen Bobby Fuller befaßt sich Prophet hier u.a. mit David Bowie und Alan Vega; der letzte Song widmet sich dem 2014 von einer Polizeistreife niedergeschossenen Alex Nieto – aber dies ist dennoch kein schwermütiges oder düsteres Album. Sondern eines, auf dem der Green On Red-Veteran die Balance zwischen seinem Erzähler- und seinem Songwriter-Talent geradezu perfektioniert. Schmucklos kann man diese präzisen Rock’n’Roll-Songs nennen, denn sie haben kein Gramm Fett zuviel. Aber sie stecken bei aller scheinbaren Lakonie, mit der Prophet seine Geschichten vorträgt, bis obenhin voller Herz, Seele und Anteilnahme am Schicksal der Protagonisten seiner Lieder – der toten wie der lebenden. Meisterlich. (2017)