Rezension
Joe Jackson ist kein Musiker, der kommerziellen Überlegungen großen Raum gibt bei der Albumproduktion. Doch der kaum zu erwartende Erfolg von "Night And Day" dürfte ihn zumindest ermutigt haben, das Konzept weiterzuverfolgen – diesmal mit großem Besteck. Und mehr Energie. Die Mischung aus zeitgenössischem Pop und traditionellem Jazz (eher aus der Swing-Ära als der Hard Bop-/Blue Note-Hochzeit, deren Coverästhetik das Cover aufgreift) funktionierte aber nicht weniger gut, und wenn das Album in den Charts auch nicht ganz so erfolgreich abschnitt wie der Vorgänger, so galt es schon bald als ewiger Klassiker. Die frühe digitale Produktion allerdings ließ Reissue-Labels das Werk lange meiden. Was sich als Fehler herausstellte – denn das, was Kevin Gray hier damit anstellte, hört sich schon sehr eindrucksvoll an! Wer zweifelt, lege das Album auf – um den Klappentext zu zitieren… Die Intervention-Edition erschien bereits 2022, aber da hatte das Label gerade keinen Vertrieb in Deutschland, dann war sie auch schon vergriffen. Die Neupressung gibt es nun glücklicherweise auch bei uns! (1984/2022, Pressung aktuell)