Rezension
Dieses sechste Album – genau genommen: das sechste und siebte! – darf man wohl als das bisherige opus magnum des Ryan Gustafson bezeichnen. Der Mann, der seit 2013 unter dem Dead Tongues-Moniker Musik macht, hat schon in der Vergangenheit bewiesen, daß er zur ersten Liga aktueller amerikanischer Folk Rock-Songwriter gehört; dies hier ist aber nochmals eine Steigerung. Die 16 Songs sind für sich genommen schon wundervoll, aber wie der klassische Albumkünstler Gustafson sie auf zwei grundsätzlich eigenständige, doch aufeinander Bezug nehmende Werke verteilt hat, das ist schon sehr groß. Auf instrumentaler Seite ließ er sich wieder von einer Schar handverlesener Musiker unterstützen, darunter Jenn Wasner (Wye Oak, Bon Iver), Mat Davidson (Twain), Matt Douglas (The Mountain Goats) und Joe Westerlund (Califone, Megafaun), die Gustafsons oft fragile Tondichtungen mit höchster Sensibilität inszenieren. Verpackt ist dieses Juwel angemessen aufwendig im Prägedruck-Cover. (2024)