Rezension

Das zweitbeste von Cashs Mercury-Alben ist dem Titel entsprechend eine Rückkehr zum klassischen Sound der Tennessee Three, und Studio-Cracks wie Reggie Young, Bob Moore und W.S. Holland tun ihr Bestes, die charakteristische Mischung aus Direktheit und Stoizismus nachzubauen. Sie kommen oft nah dran, und die Backingvocals stammen immerhin von den echten Jordanaires, was zur Authentizität beiträgt. Vor allem aber ist das Songmaterial stark, angefangen von der tatsächlich unterhaltsamen Novelty-Nummer über einen Backstage-Pass bei einer Willie Nelson-Show über Harry Chapins „Cat’s In The Cradle“, den kritischen Song über Umweltzerstörung „Don’t Go Near The Water“, „Family Bible“ (mit Gastvocals von Cashs Mutter Carrie!), Chick Rains „Harley“, das von Elvis Costello eigens für Cash geschriebene „Hidden Shame“ bis zum soundästhetisch ganz besonders gelungenen „You Owe Me One“! (1990/2020)