Rezension
Das Trio widerspricht auch auf dem zweiten Album den gängigen Vorstellungen von zeitgenössischem skandinavischen Jazz: Der Charakter der Musik entspricht mehr dem einer kühlen Brise an einem heißen Sommertag. Erfrischend ist auch die Einfachheit dieses Folk Jazz-Konzeptes, das sich auf zwei Bläser (Trompete: Jonas Kilmork Vemøy, Saxofone/Klarinette: Anders Hefre) und einen Kontrabassisten (Andreas Rødland Haga) weitgehend beschränkt, ergänzend kommen allenfalls mal ein Klavier oder eine Pedal Steel Guitar vor: Ein Schlagzeug wird man ebensowenig finden wie elektronische Zusätze jedweder Art. Vemøy und Hefre spielen gerne unisono und mit viel Beiluft, was den oben erwähnten „Wind-Effekt“ erzeugt, die Melodien bleiben meist schlicht; manchmal erinnert das schon fast an Minimal Music – und auch hier staunt man über die Wirkung dieser dann doch unmittelbar sehr eindrücklichen und faszinierenden Musik, bei doch vermeintlich so geringem Einsatz musikalischer Mittel. (2022)