Rezension
Die Harfe ist im Jazz immer noch so selten, daß es kaum möglich ist, eine junge Künstlerin nicht mit den Wegbereiterinnen Alice Coltrane oder Dorothy Ashby zu vergleichen. Younger ist sich dessen natürlich bewußt – und stellt hier souverän ihre eigenen Versionen gleich mehrerer Ashby-Kompositionen vor. Dabei erschafft sie einen faszinierenden eigenen Sound, in dem Spiritual Jazz, Hip Hop, Post Bop und gelegentlich auch Reggae zusammenfließen, mit Youngers kristallinem Spiel im Zentrum. Die Wahl ihrer Partner – etwa Meshell Ndegeocello oder DJ/Produzent 9th Wonder – ist spannend, gibt jedoch nur eine oberflächliche Idee von der Fazinationskraft ihrer Musik. (2023)