Dieses einst auf dem Argo-Label (LP707) erschienene Album ist ein vergessenes Juwel der späten Bop-Ära. Unter den Trompetern seiner Zeit ist Shaw sicherlich einer der unterschätztesten; Jazz-Fans ist er (wenn überhaupt) als Mitglied der Mingus-Band bekannt (er ist etwa auf „Tijuana Moods“ zu hören). Mit dem streitbaren Bassisten überwarf er sich dann allerdings so intensiv, daß er sein Instrument zerstörte und sich erst nach über zwei Jahren auf der Szene zurückmeldete. Mit diesem Album, das ihn als nachdenklichen, hörbar empfindsamen Musiker porträtiert, Komplexität und Ausdruck souverän verbindend. Ebenfalls eine echte Entdeckung: Saxophonist Sherman Morrison, der etliche sagenhafte Soli beisteuert, in denen er die Errungenschaften des neuen modalen Jazz‘ in den Bop- Kontext einbindet. Ein Jammer, daß solchen Musikern der große „Durchbruch“ doch versagt blieb… – Limitiert auf 500 Stück! (1963/2015)