Auf seinem fünften Soloalbum zeigte sich der bislang vor allem als wilder Virtuose aufgefallene Trout gleich mehrfach von anderen Seiten. Zum einen hatte der Mittvierziger eine Reife erlangt, die ihm einen ökonomischeren Einsatz seiner Fähigkeiten erlaubte (Gitarren-Pyromanie gibt es immer noch, aber auch reichlich Momente, die eben dadurch glänzen, daß keine Note zuviel gespielt wird); zum anderen versuchte Trout sich bei etlichen Songs im Pop-Genre – und zwar mit einer Souveränität und Geschmackssicherheit, von der sich Kollegen wie Gary Moore und Clapton glatt einiges abschauen hätten können (und sollen). Kann sein, daß das manch ein Purist als „Regelbruch“ empfunden hat. Es entbehrt freilich nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet der Titelsong ein straighter Old School-Bluesrocker ist… Gerade aufgrund der Vielseitigkeit eines der stärksten Alben des Gitarristen, hier erstmals auf Vinyl! (1995/2014)