Rezension
Ängste, Isolation, gestörte Kommunikation: Das sind die Themen eines Albums, auf dem die New Yorker Künstlerin die relative Pop-Orientierung der vorangegangenen Alben wieder über Bord warf. Als Produzent wählte sie Brian Eno, der eine passende Klangästhetik zu Andersons Zivilisations-Alpträumen entwarf. Zu kalt und finster, um es wirklich zu lieben, übt das Album doch eine gewaltige Sogwirkung auf den Hörer aus, Andersons Stimme ist von erschütternder Ausstrahlung (wobei Gesang nur angedeutet wird). „Bright Red“ ist das erste Album mit einem Beitrag ihres späteren Ehemanns Lou Reed, der auf „In Our Sleep“ nicht nur singt, sondern auch den Text schrieb. Nicht nur stimmlich auf Anhieb eine Ideal-Partnerschaft, man wundert sich nicht, daß mehr daraus wurde. – Erstmals auf Vinyl, die (natürlich rote) Erstauflage ist auf 3000 numerierte Exemplare limitiert! (1994/2022)