Rezension
Das vierte Album ist so etwas wie das Yang zum Yin des Vorgängers: Der dunkel-gedeckten Atmosphäre auf „III“ stellen Wesley Schultz und Jeremiah Fraites ihr bislang strahlendstes, energiereichstes Werk entgegen. Die lebensbejahenden Botschaften der Songs – man darf sie getrost als Trotzreaktion auf die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre betrachten – resultieren dabei keineswegs in musikalischer Belanglosigkeit; daß der an The Band und The Waterboys geschulte Folkrock der Lumineers auch mit positiven Vorzeichen funktioniert, weiß man ja schon seit dem Debüt. Ihre Fähigkeit, große, stadiontaugliche Pop-Melodien mit ruraler Authentizität und Rock’n’Roll-Energie zu verbinden, beeindruckt hier aber mehr denn je. Der bislang größte Wurf der Band, abermals von Buddy Simone Felice produziert. (2022)