Das zweite Burrito-Album war auch schon das letzte mit Gram Parsons. Der hatte seinen neben Bob Dylan wohl prominentesten Fan mittlerweile persönlich kennengelernt; die Faszination für seinen neuen Kumpel Keith Richards zog ihn langsam, aber sicher von seiner eigenen Band ab. Mit der er aber immerhin noch einen würdigen Nachfolger für das epochale „The Gilded Palace Of Sin“ aufnahm, enthaltend neben den Parsons-Klassikern „Older Guys“ und „Cody, Cody“ (letzteres gemeinsam mit Chris Hillman geschrieben) einen sehr schönen Beitrag des für Chris Ethridge eingestiegenen Neuzugangs Bernie Leadon („God’s Own Singer“), eine so brillante wie kurze Fassung von Dylans „If You Gotta Go“ – und, Ausklang wie Höhepunkt des Albums, eine wie selbstverständlich countryfizierte Aufnahme von „Wild Horses“. Bekanntlich sozusagen die Originalversion. Denn die Freundschaft mit dem Rolling Stones-Gitarristen zahlte sich hier insofern aus, als daß Parsons‘ Band den Song ein gutes Jahr vor der Stones-Veröffentlichung aufnehmen durfte… (1970/2015)