Rezension

Man weiß kaum, wie einem geschieht: Im eröffnenden Titelstück wird man von einer Free Jazz-Improvisation erst in eine Zirkusmanege, dann in eine Fusion-Funk-Umgebung geworfen – die Szenen ändern sich schneller, als man’s verarbeiten kann. Überhaupt sollte man auf diesem zweiten Album dieses Quintetts um den norwegischen Saxophonisten immer mit dem Unerwartbaren rechnen: Sicheres Terrain gibt es hier nicht. Dafür eine spürbare Freude an der Überraschung, befeuert von einem der besten Rhythmusgespanne, die der elektrische Jazz in den letzten Jahren gesehen hat (namentlich Bassist Conor Chaplin und Drummer Anton Eger). Die beiden (!) Keyboarder Elliot Galvin und Magnus Hjorth können bei Bedarf das Geschehen auch mal in die Stratosphäre oder darüber hinaus beamen. Zur Entspannung ist (von der Ballade „Song For Maja“ abgesehen) dieses Album eher ungeeignet. Erstaunlich ist dennoch, bei aller Abenteuerlust, die Zugänglichkeit! (2025)