Patricia Barber

Café Blue [Un-Mastered]

Label/AN:  Capitol, PRESACDCD907605
Format:  Hybrid-SACD

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Rezension

[Text: kopiert von Sieveking Sound]
 

Jedes Musikalbum, das auch nur im mindesten den Anspruch hat, kommerziell erfolgreich werden zu wollen, wird gemastert. Der ursprüngliche Mix aus den Multikanal-Spuren wird nachbearbeitet. Der Mastering-Ingenieur kann ein Album durch bloße Einstellungen der Tonkontrollen für die einzelnen Spuren laut oder leise, langsam oder schnell klingen lassen. Die wirkliche Kunst besteht allerdings darin, aus dem Mix ein Album erwachsen zu lassen, das möglichst vielen Kunden gefällt. Die ursprüngliche Version von Café Blue stammt von Jim Anderson. Einige Jahre später bearbeitete Shawn W. Britton für Mobile Fidelity Sound Lab dieses Mastering neu und schuf eine seit Jahren vergriffene, noch einmal luftiger und transparenter erklingende Version. Auf Wunsch des asiatischen Marktes bearbeitete Jim Anderson dann das Album erneut: es wurde als Gold-CD veröffentlicht, die deutlich satter und wärmer als vorherige Veröffentlichungen klang und ebenfalls lange vergriffen ist.

Für die Neuveröffentlichung auf Vinyl wurden die digitalen Einzelspuren von Café Blue in den Capitol Studios mit einem analogen Mischpult auf analogen Bändern nachbearbeitet. Man verwendete dabei die legendären Hallkammern des Hauses, um der Aufnahme noch mehr Atmosphäre zu geben. Die Kombination aus dem Re-Mix und Re-Mastering führte zur bis dato wohl klanglich besten Variante von Café Blue, die jedoch nur auf LP erhältlich war. Nunmehr hat man sich entschieden, den Mix aus den Capitol-Studios ohne ein erneutes Mastering direkt im Super Audio Center in Colorado zu digitalisieren. Gus Skinas, der Toningenieur hat völlig recht, wenn er erklärt, so eindringlich und direkt habe man das Album noch nie gehört. Das „Weglassen“ der Nachbearbeitung des Mixes führt zu einem tonal wesentlich reicheren und auch etwas dunklerem Album, als die Erstveröffentlichung. Patricia Barbers Stimme ist gegenüber den Instrumenten etwas zurück genommen und steht gelegentlich überlebensgroß im Raum. Die Instrumente sind weniger klar in ihren Positionen definiert, doch emotional hat dieses Album noch nie so intensiv gewirkt. – Eines der 10 besten Alben in der Jazz-Geschichte ist noch einmal besser geworden.

Musiker:

Patricia Barber – vocals, piano

Michael Arnopol – bass

John McLean – guitars

Mark Walker – drums, percussion, body parts