Rezension
Schon das vierte Studioalbum dieser außergewöhnlichen Band mit Musikern aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen, die sich 2009 an der Musikhochschule Köln zusammengefunden hatte. Man hört der Produktion an, daß die aus Sänger/Gitarrist Soufian Zoghlami (mit tunesischen Wurzeln), Violinist Avi Schneider (schweizerisch-jüdisch), Perkussionist und Bassist Ahmed Eid (gebürtiger Syrer, aufgewachsen in Palästina und Libanon) und dem Münsterländer Max von Einem (diverse Blasinstrumente) bestehende Kapelle ihre Fußgängerzonentage hinter sich hat – weniger spontan und mitreißend klingt ihre Musik deswegen aber nicht. Arabische und jüdische Musik fließen ungehindert mit westlichem Pop zusammen. Nicht nur musikalisch, auch explizit inhaltlich ist das Album ein Bekenntnis zu einer bunten Gesellschaft, rechte Volksverführer bekommen ein deutliches „We Are Not Afraid“ entgegengerufen. Und um alles noch ein bißchen vielfältiger zu machen, singt Zoghlami in der zweiten Hälfte des Albums auch erstmals ein paar (besonders schöne) Songs auf Deutsch. (2020)