„A performance of divine inspiration“, so urteilt das Online-Magazin Loudersound, und das muß man wohl unterschreiben. Neil Young trat an jenem 4. Dezember das erste Mal in dem ehrwürdigen New Yorker Kulturtempel auf, und er hatte die Bühne ganz allein für sich: Ein Akustikkonzert, Young begleitet sich selbst auf der Gitarre oder am Klavier. Ganze 23 Songs, einige aus der Buffalo Springfield-Ära, auch solche mit CSNY, hauptsächlich speist sich das Repertoire aber aus seiner noch kurzen Solokarriere, inklusive etlicher Songs, die er noch gar nicht veröffentlicht hatte, neben „Old Man“ etwa „See The Sky About To Rain“ oder „Bad Fog Of Loneliness“. Was man als 25jähriger Rock-und Folkmusiker fühlt, wenn man alleine auf der Bühne der vollbesetzten Carnegie Hall sitzt, dürften die Wenigsten nachvollziehen können, aber der immense Druck scheint sich tatsächlich in etwas verwandelt zu haben, für das man nur schwer einen besseren Ausdruck als „göttliche Inspiration“ finden wird. Der Start von Youngs „Official Bootleg“-Reihe – fünf weitere Veröffentlichungen sollen 2022 folgen! – ist jedenfalls eine echte Sternstunde. (2021)