Seit über sechs Jahrzehnten macht der kubanische Meister-Gitarrist professionell Musik. Dennoch ist dieses Album wirklich das Solo-Debüt des nun 76jährigen Mitbegründers des legendären Trio Oriente, der mittlerweile einer der letzten lebenden Meister des ursprünglichen Son ist. Das Album ist aufgeteilt in eine LP mit Gesang (Tony Rodón, Ismael Borges) und eine weitestgehend instrumentale, auf der Saxophon, Flöte oder Violine die Rolle des Sängers einnehmen. Es spielt aber eigentlich keine Rolle, ob gesungen wird oder nicht – denn erstens spielt Almenares‘ Requinto (kleiner und höher gestimmt als eine normale Gitarre) durchweg die leitende Rolle, zweitens ist es dieser wohl nur von echten Kubanern reproduzierbare, ganz besondere, gelassene Groove, den die meisten Europäer nur vom Buena Vista Social Club kennen, der beide Hälften prägt und der nun einmal unwiderstehlich ist. Es gibt nicht mehr viele Menschen, die diese Musik so spielen können, auch nicht auf Kuba. Dies könnte eines ihrer letzten authentischen Zeugnisse sein… (2014)