Rezension
Der Mann hatte alle Zeit der Welt – das schnelle Rockstar-Leben war ein längst geschlossenes Kapitel. Die Songs dieses ersten Henley-Soloalbums seit 15 Jahren strahlen denn auch vor allem Gelassenheit aus. Auch sind sie näher am traditionellen Country angesiedelt als so ziemlich alles in Henleys bisheriger Diskographie; nur gelegentlich gibt es Ausfallschritte in Richtung Rock. Man muß schon sehr weit zurückgehen – zu den frühen Eagles nämlich – um Henley-Songs in ähnlich entspannter Stimmung zu finden. Nicht selten stand ihm sein Ego im Wege, verstellte den Blick auf sein außerordentliches Songwriting-Talent. Hier hingegen kommt alles auf den Punkt, frei von überflüssigen Inszenierungen – auch die vielen Stargäste von Dolly Parton über Lucinda Williams und Alison Krauss bis Mick Jagger ändern nichts daran. Vielleicht sein schönstes Album; für eher Roots-orientierte Americana-Hörer auf jeden Fall. – Neuausgabe. (2015/2024)