Rezension
Schubert und Schostakowitsch – die Kombination ergibt absolut Sinn. Denn die Cello-Sonate aus dem Jahre 1934 ist eines der romantischsten, lyrischsten Werke im Schaffen des Komponisten; und Daniel (eigentlich: Daniil) Shafran gestaltet sie mit größter Delikatesse und Poesie: Müßte man die Platte nicht drehen, würde man den Übergang zur Arpeggione-Sonate (für die grundsätzlich dasselbe gilt) womöglich gar nicht bemerken. Beide Werke hatte Shafran kurz zuvor zur Begeisterung von Publikum und Kritik in der Carnegie Hall aufgeführt; man darf dankbar sein, daß man bei RCA diese Gelegenheit, einen jungen sowjetischen Großkünstler aufzunehmen, nicht verstreichen ließ. Die Schostakowitsch-Sonate hatte Shafran übrigens fünf Jahre zuvor bereits für die Schallplatte eingespielt – mit dem Komponisten selbst am Klavier, der von der Zusammenarbeit ausgesprochen angetan gewesen war. Nebenbei bemerkt ist dies eine der wirklich teuren Living Stereo-LPs – mal nicht wegen eines spektakulären Klangbildes, sondern einzig aus musikalischen Gründen… (1961/2018/Pressung aktuell)