Rezension
Wie gestaltlose Entitäten scheinen sich diese Songs durch Zeit und Raum zu bewegen. Ein Vierteljahrhundert währt die Zusammenarbeit der Komponistin und Sängerin mit dem Regisseur, Dichter und Musiker nun schon; dies ist das dritte gemeinsame Album – Lynch schrieb die Texte, vertont haben die beiden sie gemeinsam (die wunderbar zarten Gitarrenparts, die durch die Songs geistern, spielt Lynch selbst). Chrystabells Stimme ist in mehreren Schichten übereinanderlegt; ihren Gesang als „ätherisch“ zu bezeichnen, wird der Sache kaum gerecht. Zwei Songs wurden noch von Angelo Badalamenti arrangiert, eine seiner letzten Arbeiten. Doch der Geist des eng mit Lynch verbundenen Komponisten ist allgegenwärtig. Ein Album wie aus einer anderen Dimension – man hält es durchaus für möglich, daß sich die LP nach dem Abspielen einfach in Luft auflöst… (2024)