Rezension

Die meisten bisherigen Begegnungen von indischer und westlicher Musik waren eben dies: Begegnungen, selbst bei ihrem legendären Vater Ravi. Anoushka Shankar entwickelt eine tatsächliche Fusion, etwas, was es so bisher nicht gab. Dies ist das erste in einer projektierten Reihe von drei Mini-Alben, auf denen Shankar jeweils mit einem anderen Künstler als Produzenten arbeiten wird. Den Anfang macht die pakistanische Ausnahmesängerin Arooj Aftab. Ihre Stimme ist hier nicht zu hören, wohl aber der Geist ihrer einzigartigen Musik. In den vier Tracks begegnet Shankar außerdem nacheinander Nils Frahm (in dessen Berliner Funkhaus-Studio das Album aufgenommen wurde), Bassist Gal Maestro und der Griechin Magda Giannikou (Akkordeon), und ihre Sitar-Kunst fließt dabei mit verschiedensten Stilen und Gattungen auf einzigartige Weise zusammen; Neo-Klassik, Jazz, nahöstlichem Folk. Ein Etikett für diese Musik muß wohl erst noch gefunden werden, einstweilen genügt es vollkommen, sie zu erfahren und von ihr verzaubert zu werden. Man freut sich jetzt schon auf die nächsten beiden Kapitel. (2023)