Rezension
Die Überraschung der Saison kommt aus Ungarn. Daß es dort, besonders in Form der Musik der Roma, schon immer wundervolle Dinge zu hören gab, ist eigentlich nichts Neues – um so merkwürdiger, daß erst jetzt jemand auf die Ideen gekommen ist, diese Schätze in die aktuelle Popmusik zu integrieren. Die Idee hatte der ungarische Produzent Stani Vana und rief mit seinem Kollegen Tibor Barkoczy und Sängerin Melinda Stoika das Projekt !DelaDap ins Leben. Die tragenden Instrumente sind, wie sich das gehört, Hackbrett und Solovioline – der Rhythmus dazu kommt jedoch in der Hauptsache aus Brasilien, und das paßt ganz prima zusammen. Dazu kann man tanzen oder in der Hängematte herumlümmeln, oder man hört einfach zu. Aber Vorsicht, die Suchtgefahr ist nicht zu unterschätzen. Das könnte der Beginn einer neuen, sehr erfolgreichen Richtung sein… – Das etwas schmucklose, handgeklebte Cover läßt eine sehr kleine Vinylauflage befürchten. Die Pressung ist aber tadellos! (2005)