Rezension
Auf ihrem nunmehr 13. Soloalbum zeigt die Alternative-Ikone nach längerer Zeit mal wieder ihre weichere Seite. Als „intim“ kann man den überwiegend akustisch instrumentierten Songzyklus nur bedingt bezeichnen, dafür sind die Arrangements zu offen, raumgreifend. Dabei keineswegs üppig: Gitarren, Cello, Flöte, Glockenspiel, ein wenig Percussion, das war es eigentlich auch schon. Aber Hersh erreicht ein Maximum an Atmosphäre damit. Ihre Stimme bleibt unaufgeregt dabei – und wirkt doch intensiver denn je. Kein Wort gegen ihre letzten sehr riffbetonten elektrischen Alben, solo, mit den Throwing Muses oder ihrem Power-Trio 50 Foot Wave – aber auf dem so viel leiseren „Clear Pond Road“ ist sehr viel offensichtlicher, was für eine großartige Songwriterin Kristin Hersh doch ist… (2023)