Rezension

Der Split von Cream hinterließ ein Vakuum, das keines der Folgeprojekte der drei offiziellen Bandmitglieder zu füllen imstande war. Am besten gelang es wohl dem heimlichen vierten: Felix Pappalardi, Produzent der Band seit „Disraeli Gears“; auf „Wheels Of Fire“ und vor allem „Goodbye“ auch selbst auf deren Alben zu hören. Pappalardi betreute noch eine weitere ziemlich gute Band, die sich allerdings längst nicht so gut verkaufte: The Vagrants. Für deren Gitarrist Leslie West war es ein Schlüsselerlebnis gewesen, Clapton auf der Bühne zu hören; sein ältester Freund und Schlagzeuger Corky Laing sowie Keyboarder Steve Knight komplettierten schließlich Mountain. Deren Debüt konnte dann tatsächlich erstaunlich nahtlos an die Klassiker der legendären ersten echten Supergroup anknüpfen. Der stampfende Boogie „Mississippi Queen“ ist eine grandiose Eröffnung; mit der folgenden Cream-Hinterlassenschaft „Theme For An Imaginary Western“ wird dann spätestens klargestellt, wen man hier beerben will. Was ja eigentlich ein kaum erreichbares Ziel war, auf diesem Album aber ganz erstaunlich gut gelang… (1970/2024)