Rezension
Moores vorletztes Album zählt zu seinen besten. Auch hier sind es vor allem die ruhigen Momente, die bezeugen, daß der Ex-Hardrocker mit Mitte 50 den Blues wirklich verstanden hatte. Jimmy Witherspoons „Evenin‘ Blues“ ist atemberaubend dicht (allein der Anfang!), kaum weniger intensiv ist Moores eigenes „Trouble At Home“. So scharf und präzise ihm hier auch die schnellen Nummern geraten: Sein Gefühl für Dynamik und Proportion kommt in den Balladen weit besser zur Geltung. Ganz am Schluß zeigt Moore mit Son Houses „Sundown“ noch, wie gut er mit einer akustischen Gitarre war: Ein wundervoller (und daher tragischer) Ausblick auf ein Alterswerk, das nicht mehr stattfinden sollte. – Vinyl-Erstausgabe! (2007/2020)