Rezension
Lange mußte man auf die Fortschreibung des Zyklus‘, mit dem die Altsaxophonistin die afroamerikanische Geschichte anhand ihrer eigenen Familie aufarbeitet, warten. Selbstverständlich entschädigt das Ergebnis auch diesmal. Nachdem sie das dritte Kapitel (2015) vollständig im Alleingang eingespielt hatte, versammelte sie diesmal wieder eine Band um sich, bestehend aus einigen der brillantesten Avantgarde-Musikern der New Yorker (Gitarristin Hannah Marcus, Perkussionist Ryan Sawyer) und der Montréaler Szene (Bassist Nicolas Cayola sowie an Oud und Gitarre Sam Shalabi von den Dwarfs Of East Agouza); mit Posaunist Steve Swell (64) ist auch ein Altmeister des Free Jazz dabei. Dessen ohnedies schon weitgefaßte Grenzen reichen freilich auch diesmal nicht aus, um diese nach allen Seiten offene, gleichermaßen experimentell-expressionistische wie tief in Traditionen wurzelnde Musik auch nur annähernd einzuordnen. Muß man aber auch nicht tun. (2019)