Rezension
Schreibt derzeit eigentlich irgendjemand griffigere Rocksongs als Justin Hayward-Young? Solche, die beim ersten Hören hängenbleiben, die nach Bierpfützen und Schweiß riechen und trotzdem erfrischend wirken, die dabei den Eindruck eines aus dem Vollen gefrästen Werkstücks erwecken und bei denen aber auch jedes Gitarren-, Keyboard- oder Drum-Fill genau an der richtigen Stelle steht? Und die geprägt sind von einem sympathischen Working Class-„Laddism“, für den beide Gallagher-Brüder auch während der Glanzzeit von Oasis gemordet hätten? Wenn jetzt einer „nein“ sagt, bitten wir um ausführliche Begründung. Das vierte Album seiner Vaccines ist jedenfalls eines, das den britischen Rock ganz sicher nicht neu erfindet – aber jeden, der ihn liebt, mit Glücksgefühlen erfüllen sollte. (2018)