Rezension
Am Anfang steht ein Gospelchor. Was dann folgt, führt aber nicht in die Kirche, sondern direkt in den Club und klingt wie ein „Shaft“-Update. Überhaupt ist dieses zwölfte Studioalbum der Band über weite Strecken so unerhört funky, daß man Bobby Gillespie kaum glauben mag, wenn er sagt, er habe die Songs allein auf der akustischen Gitarre geschrieben, ohne zu wissen, ob es überhaupt noch einmal ein Primal Scream-Album geben würde. Was der Tod von Keyboarder Martin Duffy im Jahre 2022 dann auch erstmal nicht wahrscheinlicher machte – aber vielleicht verdankt „Come Ahead“ seine Existenz ja auch gerade einer Trotzreaktion, es wäre typisch für den sich gerne kämpferisch gebenden Gillespie. Der hier zwar auch einige ungewohnt persönliche Songs präsentiert, mit politischen Tritten aber auch nicht spart („False Flags“, „Deep Dark Waters“). In der Summe schon aufgrund der unwiderstehlichen Grooves ein Album, das es mit den besten der bisherigen Diskographie jederzeit aufnehmen kann! (2024)