Martha Wainwright

Come Home To Mama

Label/AN:  V2 Records, VVR714219
Format:  LP 180g + CD

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Rezension

Viel hat sich in Martha Wainwrights Leben getan seit ihrem Piaf-Album von 2009: Im November desselben Jahres kam ihr Sohn zur Welt; zwei Monate später starb ihre Mutter Anna McGarrigle. Deren letzter vollendeter Song „Proserpina“ ist das zentrale und titelgebende Stück dieses Albums: die mythologische Klage einer Mutter um ihre im Totenreich verschwundene Tochter („Come home to Mama!“) erfährt hier einen zutiefst rührenden Perspektivwechsel. Daß Wainwright ihr Herz auf der Zunge trägt, weiß man seit ihrem Debüt (man denke an die schon ziemlich brutale Abrechnung mit ihrem Vater Loudon); auch die Songs dieses Albums sind überwiegend sehr persönlicher Natur, verarbeiten den Tod der Mutter, ihre Ehe, ihre Mutterschaft. Doch gelingt Wainwright das stets, ohne den Hörer zum Voyeur wider Willen zu machen: Man ist niemals unangenehm berührt, sondern hört ihr gerne zu. In musikalischer Hinsicht hat sich seit dem letzten Album mit eigenen Songs (2008) übrigens eine ganze Menge getan: Weg vom klassischen, countryesken Singer/Songwriter-Stil zu urbaneren Klängen, die gerne mal an die Talking Heads erinnern, manchmal aber auch unverhohlen Pop sind (der Opener „I Am Sorry“ ist beinahe abbaesk!). Die Band ist entsprechend bunt und sehr erlesen zusammengestellt: Wilco-Gitarrist Nels Cline, Dirty Three-Drummer Jim White und Sean Lennon am Bass, plus diverse Elektronik von Produzentin Yuka Honda (Cibo Matto)! (2012)

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