Rezension
Jürgen Dollase weitete das Soundkonzept auf dem dritten Album deutlich aus, vor allem in Richtung Neo-Klassik: Die Synthesizer klingen orchestral, die Solovioline des neuen Bandmitglieds Joachim Reiser spielt eine tragende Rolle; Dollase selbst setzt sich auch gerne mal an den großen Konzertflügel. Die Rock-Triebfeder ist aber immer noch voller Spannung, etwa in dem mitreißenden „Silver Arms“. Der Song ist zudem ein wunderbares Beispiel dafür, wie gut sich Dollases gerne unterschätzter Gesang (seine sanfte Stimme erinnert tatsächlich etwas an Chet Baker!) in das opulente (aber nicht überladene) Prog-Geschehen integriert. Ein sehr bemerkenswertes Album, das damals viel zu wenig Beachtung fand… – Neu gemastert von den analogen Originalbändern! (1973/2022)