Die Begeisterung der HiFi-Presse war anno 2006 durchaus gerechtfertigt: Das ist klanglich ein absolutes Sahnestück, die Auflösung von Stimme und Akustikgitarre hat definitiv Referenzstatus. Glücklicherweise ist aber auch musikalisch einiges geboten: Das Duo aus Constanze Friend (Gesang) und Thomas Fellow (Akustikgitarre) war schon seit seinem Debüt „Home“ von 1997 gefeierter Gast auf zahlreichen europäischen Festivals und zählte u.a. auch Größen wie Keb‘ Mo und Luther Allison (der die beiden gleich mit auf Tour nahm) zu seinen Fans. Kein Wunder: Friend N Fellow haben ein Gefühl für Blues und Soul, wie man es bei studierten Musikern nur selten findet. Das kann man hier bei einigen Songs besonders gut nachhören: Auf ihren Konzerten glänzen die beiden immer wieder mit ungewöhnlichen Coverversionen, und die sind hier endlich auf einem Album versammelt. „Light My Fire“ etwa (da herrscht ja eigentlich kein Mangel an Bearbeitungen) ist sicherlich eine der gelungensten Umdeutungen des Doors-Klassikers. Bill Withers‘ „Grandma’s Hands“ singt Constanze Friend a capella, mit der Authentizität eines ‚field recording‘ aus den 20er Jahren. U2s „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ bekommt auch ganz neue Aspekte, und selbst Gassenhauer wie „Can’t Buy Me Love“ und „What A Wonderful World“ funktionieren. Mit der Akustikversion eines AC/DC-Reißers waren Tok Tok Tok („The Jack“) zwar seinerzeit früher dran, aber „Highway To Hell“ ist trotzdem ein großartiger ‚Rausschmeißer’… (2006/2019)