Rezension
Erst 1984 und auch nur in Japan wurde diese exzellente Session vom 18. August 1957 veröffentlicht, und einmal mehr fragt man sich, welche Kriterien Blue Note-Chef Alfred Lion da wohl anwendete. Die Besetzung (Kenny Dorham, Sonny Clark, George Joyner, Art Taylor) verspricht Großes, man wird nicht enttäuscht: Der über zehnminütige Opener „Don’t Get Too Hip“ ist herrlicher Proto-Soul Jazz, mit dem Titeltrack und „The Mobe“ sind zwei hervorragende Mobley-Originale dabei; die Ballade „Deep In A Dream“ gefiel Sonny Clark so gut, daß er sie (dann mit Ike Quebex am Sax) für sein legendäres „Leapin‘ And Loapin'“-Album vier Jahre später abermals aufnahm. Eine der vielen kaum bekannten (da zu spät veröffentlichten) Perlen im Blue Note-Katalog, erstmals international auf Vinyl veröffentlicht, in Tone Poet-typischer Spitzenqualität! (1984, rec. 1957/2022)