Rezension

Ein Newcomer ist Ryan Davis nicht, mit den Bands State Champion und Roadhouse gibt es bereits sechs Alben unter seiner maßgeblichen Beteiligung. Doch nun erscheint erstmals sein eigener Name auf dem Cover. Das Quasi-Solodebüt „Dancing On The Edge“ erschien wie immer auf dem kleinen US-Indie-Label Sophomore Lounge, doch schlug das Album höhere Wellen als sonst: Was diejenigen, die die LPs genannter Band gehört haben, schon länger ahnten, war nun nicht mehr zu leugnen – nämlich daß man’s bei Davis mit einem Singer/Songwriter der Liga Will Oldham / Bill Callahan / David Berman zu tun hat, sprich: einem der bedeutendsten Americana-Autoren der Gegenwart. Und nicht nur Fans jener Kollegen sollten dieses Album, das nun endlich auch eine internationale Veröffentlichung (Vinyl ist allerdings limitiert!) erfährt, dringend hören – es sei auch den Hörern von Neil Young („Comes A Time“-Ära) oder Gram Parsons ganz dringend ans Herz gelegt. Ganz nebenbei: Auch die instrumentale Seite ist beeindruckend, auf der Besetzungsliste finden sich Namen wie Joan Shelley, Catherine Irwin oder Will Lawrence, die Szenekennern ein Begriff sein sollten…! (2023/2024)