Rezension
Der niederländische Cellist, Jahrgang 1975, ist ein überzeugter Kammermusiker, unter anderem Mitbegründer des schon länger auf internationalen Bühnen beheimateten Rubens-Quartett. Zudem engagiert er sich gerne für unbekanntes Repertoire (auch wenn er seine Solo-Diskographie mit einer spannenden Aufnahme der Bachschen Cello-Suiten begann). Entsprechend gibt es auf diesem Album für das HQ-Label trptk (sprich: Triptik) eine Menge zu entdecken. Auf der ersten LP sind drei Werke für Cello solo zu hören: Die 1954 entstandene Partita op. 31 des türkischen Komponisten Ahmet Adnah Saygun (der heute 93jährige gilt als der Sibelius der Türkei), die Suite für Cello solo des katalanischen Cellisten und Komponisten Gaspar Cassadó (das sicherlich relativ bekannteste Werk hier; János Starker liebte es und spielte es regelmäßig in Recitals) und die Toccata für Cello solo des im Westen nach wie vor kaum bekannten Georgiers Sulkhan Tsintsadze. Dessen „Fünf Stücke auf Volkslied-Themen“ sind neben Cassadós „Requiebros“ und „Lamento de Boabdil“ sowie zwei Folklore-Stücken Bestandteil des zweiten Teils, der Eijlander jeweils im Duett zeigt – mit Klavier (Helena Basilova), Akkordeon (Vincent van Amsterdam), Gitarre (Ithzar Elias) oder Kadir Sonuk an dem armenischen Blasinstrument Duduk! Ein, gelinde gesagt, ungewöhnliches Recital-Programm, aber durchweg hochspannend und so überragend gespielt wie fabelhaft aufgenommen. Die Produktionen dieses Labels (von dem auch die unlängst an dieser Stelle gefeierte, hervorragende Schumann-LP des Pianisten Nicolas van Poucke stammt) sollte man ab sofort auf dem Schirm haben! (2022)