Villagers

Darling Arithmetic

Label/AN:  Domino, WIGLP330
Format:  LP 180g + Download

 24.50 inkl. MwSt.

Verfügbar : Lieferbar innerhalb von 5-10 Werktagen, soweit verfügbar beim Lieferanten

Rezension

Es gehört schon Mut dazu, nach dem Progressive Folk-Meisterwerk “{Awayland}” (2013) ein derart reduziertes Nachfolgealbum aufzunehmen. Conor O’Brian beschränkte sich auf das Wesentliche und nahm “Darling Arithmetic” praktisch im Alleingang auf. Kammermusik, bei der man immer wieder an die lyrischsten Momente von Songwriting-Giganten wie Paul Simon oder Robert Wyatt denken muß. Die Reduktion ist auch der Thematik geschuldet: Man erkennt schon an Songtiteln (von “Everything I Am Is Yours” über “Hot Scary Summer” bis “Little Bigot”, “No One To Blame” und “So Naïve”), daß es sich wohl um ein Trennungsalbum handeln muß. Und, ja, es liegt eine Menge Seelenschmerz in diesen Songs. Dylan (“Blood On The Tracks”) konterkarierte diesen einst mit Zynismus und Rock’n’Roll-Wut, Marvin Gaye (“Here, My Dear”) mit Zynismus und eleganten Grooves. O’Brian entgeht der Überdosis Selbstmitleid durch reine Schönheit: Ein Mittel, das auch Beck (für “Sea Change”) erfolgreich angewendet hatte. Sicherlich nicht das Album, das man von dem für beide bisherigen Alben Mercury Prize-nominierten Iren als drittem Streich erwartet hätte. Aber alles andere als enttäuschend. (2015)