Rezension
Eine gewisse Seelenverwandtschaft zwischen Benson und seinem Raconteurs-Kumpel Jack White muß wohl doch bestehen. Zwar geht Benson auf diesem ersten Soloalbum seit sieben Jahren nicht so weit wie White auf „Boarding House Reach“ (2018), aber eine Lust am Experiment, am Aufweichen alter rockistischer Strukturen ist unüberhörbar. Lustvoll kreuzt Benson muskulös-traditionelle Rockmuster mit aktuellen Tendenzen aus der Elektropop/R’n’B-Ecke. Weil er sich dabei natürlich auch immer wieder als brillanter Songwriter mit maximalem Pop-Feeling erweist, kann man ihm das Fremdgehen nicht verübeln. Vor allem, wenn sich zwischendrin dann so eine Perle wie „Baby’s Eyes“ findet, die klingt, als habe Benson sie im Nachlaß der Traveling Wilburys gefunden, also gar nicht modernistisch. Andernorts (vor allem bei den ersten drei Songs des Albums) läßt sich dieses Album auch ganz gut als zeitgemäßes Power Pop-Update verstehen… (2020)