Rezension
Bruce Hornsby und die Musiker des Neue Musik-Kammerorchesters yMusic lernten sich anno 2016 auf einem Festival kennen; Hornsby war fasziniert. Ein Jahr später lud er das Ensemble zu seinem eigenen Funhouse Fest ein, 2019 gastierte es auf seinem Album „Absolute Zero“. Nun gibt es ein komplettes gemeinsames Werk, das wie nichts klingt, was Hornsby in seiner langen Karriere (in der es bekanntlich auch ein Kapitel als Grateful Dead-Keyboarder gibt) gemacht hat. An yMusic-Mitbegründer Rob Moose wenden sich übrigens auch Ausnahmemusiker wie Anohni, Sufjan Stevens oder Paul Simon, wenn sie besondere Klangfarben suchen. Hornsby gab ihm hier ziemlich freie Hand, und das Ergebnis ist ein durchweg außerordentliches Werk. Mooses Arrangements lassen etwa Assoziationen zu den Alben des Penguin Cafe Orchestras zu, auch zum Spätwerk eines Scott Walker – um den Anflug einer Orientierung zu geben. Wer außergewöhnliche Popmusik (ist es das überhaupt?) sucht, muß dieses Album unbedingt hören. (2024)