Rezension
Die bereits dritte Zusammenarbeit des Avantgarde-Veteranen (heute 83) mit dem innovativen indisch-amerikanischen Pianisten ist keine leichte Kost. Wenn man weiß, daß das Album Menschen gewidmet ist, die für ihre Überzeugungen gestorben sind oder aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe ermordet wurden, kann man sich denken, daß einen kein Easy Listening erwartet. Schmerz, Wut, Trauer sind die vorherrschenden Emotionen, freilich auch die Hoffnung, daß es immer Menschen geben wird, die sich zur Wehr setzen. Die Intensität dieser Musik ist entsprechend – in den gespielten Noten wie den nicht gespielten, die oft beinahe noch schmerzhafter sind. Wer sich darauf einläßt, wird eine Jazz-Erfahrung machen, wie es sie seit dem Deep Jazz der frühen 70er nur noch selten gab. (2025)