Rezension
Unter den nicht so wenigen guten und sehr guten Retro-Soul-Künstlern ist Curtis Harding insofern ein Sonderfall, als daß man bei ihm eigentlich immer erst auf den zweiten Blick bemerkt, daß er sich eines alten Idioms bedient (dem Soul der 70er), denn seine Musik wirkt stets zeitgemäß, gegenwärtig. Der Kunstgriff gelingt ihm auch auf dem vierten Album. Bei dem sich allerdings die bisherige Klangästhetik leicht verändert hat: Die Sci-Fi-Hintergrund-Thematik des Quasi-Konzeptalbums von dem Astronauten, der allein durchs All schwebt und über die Große Liebe sinniert, spiegelt sich in einem sehr breiten Klangbild (der Hall ist nur ein Aspekt dabei, auch die Arrangements sind cinemaskopisch), sternenhimmelgleich. Selten klang etwa eine Hammond so majestätisch! Der Groove wird seltsamerweise davon nicht berührt. Wer den vollen Effekt erleben will, muß das Album möglichst laut hören: Im Weltall beschweren sich ja keine Nachbarn… (2025)





