Rezension
Es ist das ernsteste Album des in den USA lebenden, in London geborenen, aber im Sudan aufgewachsenen Sängers Ahmed Gallab und seiner phantastischen Band – und gleichzeitig des poppigste, energetischste. Afrobeat, R’n’B, Soul, Funk und Pop gehen Hand in Hand, wenn Gallab schildert, was es bedeutet, in einer zunehmend fremdenfeindlichen Gesellschaft als Immigrant zu leben. Daß es die wenigsten schaffen, ihre Wut wie er selbst zu einer trotzigen Feier des Lebens zu kanalisieren, ist ihm nur zu bewußt. Er tut es trotzdem. Und man tut gut daran, ihm dabei zuzuhören – erstens, weil er etwas zu sagen hat, aber ganz einfach auch, weil „Dépaysé“ (deutsch etwa „entwurzelt“) eine phantastische Platte zwischen den Polen Sly Stone und Fela Kuti (mal ganz grob verortet) ist! (2019)