Rezension
Das dritte Soloalbum dieser frühen Underground-Ikone hatte mit Rockmusik im herkömmlichen Sinne ebensowenig zu tun wie sein Vorgänger, ist aber ein wenig zugänglicher. John Cales Arrangements, Nicos Harmonium und ihr monoton-eindringlicher Gesang erinnern an frühe Kirchenmusik, gleichzeitig stehen sie der E-Musik-Avantgarde nahe. Definitiv ist die Musik intensiv genug, um „religiös“ genannt zu werden, unabhängig vom Inhalt. Noch nach über einem halben Jahrhundert kann sie den Hörer ziemlich sprachlos machen. Man staunt, daß ein solches Album damals auf einem Majorlabel (Reprise) erscheinen konnte, denn Käufer waren kaum zu erwarten. Es waren eben noch andere Zeiten. (1971/2024)