Rezension
1971 kehrte die legendäre „Muse der Bossa Nova“ noch einmal zu den Anfängen zurück. Das in eine minimalistisch-akustische und eine orchestrierte Hälfte unterteilte Doppelalbum wirkt dabei wie ein Resümee der Gattung. Eines ihrer schönsten Zeugnisse ist es obendrein: Selten klangen die bekannten Klassiker von Antônio Carlos Jobim berückender als in diesen auf die Essenz reduzierten Fassungen, in denen Leão nur von einer zweiten Gitarristin (Tuca, auch bekannt für ihre Arbeit mit Françoise Hardy) begleitet wird. Wobei auch die andere Hälfte des Albums, dank Arrangements von Meistern wie Roberto Menescal, Luiz Eça und Rogério Duprat, reichlich Gänsehaut-Momente bietet. Schon die sie eröffnende Fassung von „Por tôda minha vida“ ist schlicht zum Dahinschmelzen. Wer das Genre liebt, sollte nicht ohne dieses Album sein. (1971/2025)