Rezension
Die besondere Beziehung des italienischen Star-Violinisten Salvatore Accardo zum Werk Niccolò Paganinis begann bereits frühzeitig: Accardo war 13 Jahre alt, als er Paganinis fürwahr teuflisch schwierige 24 Cappricen für Solovioline erstmals öffentlich aufführte. In seiner Generation gibt es wohl schwerlich jemanden, der mit dem Gesamtwerk (!) des mythenumrankten Virtuosen und Komponisten besser vertraut wäre; die erste Gesamteinspielung aller sechs Violinkonzerte des Genuesers ist nur eine seiner herausragenden Leistungen. Vorliegendes Doppelalbum ist als repräsentative Werkschau von Accardos Aufnahmen für die Deutsche Grammophon gedacht; sie erschien ursprünglich im Jahre 1996 in Italien (auf CD) und über zehn Jahre später – dank Clearaudio – erstmals in rein analogem Mastering (die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1975-1978) auf LP: Die wichtigsten Sätze aus den Konzerten (aus besagter Kompletteinspielung mit den Londoner Philharmonikern unter Charles Dutoit), darunter selbstverständlich auch das berühmte Glöckchenrondo („La Campanella“) aus dem zweiten Konzert; die Capriccen Nr. 1, 5, 13 und 24; außerdem die Variationen auf „God Save The King“ und die „Sonata Moto Perpetuo“. Das Phänomen der Virtuosität dürfte sich anhand eines einzigen Albums kaum anschaulicher vor Ohren führen lassen! (1996/2007, Pressung aktuell)