Natürlich ist auch Wunderlichs 1965er Aufnahme des Schumann-Zyklus‘ nach Heine-Texten ein Pflichtalbum für Gesangsfans. Hier muß man anmerken dürfen, daß der intellektuellere Ansatz des anderen großen Liedsängers der Ära – Fischer-Dieskau natürlich – dem Werk womöglich gerechter wird: Jener nämlich war auch in der Lage, die ironischen, gar sarkastischen Tendenzen des Heine-Stoffes auszuleuchten; vor allem letztere waren dem lebensfrohen Pfälzer Wunderlich schlicht wesensfremd. Doch in den rein lyrischen Momenten ist diese „Dichterliebe“ unerreicht: Einen Weg um sie herum gibt es nicht, auch wenn die „Konkurrenz“ ebenso essentiell ist… (1965/2016)