Rezension
Es ist nicht zuletzt die Solo-Violine, die diese Aufnahme zu den wirklich essentiellen in der kaum übersehbaren “Jahreszeiten”-Diskographie macht. Gespielt wird sie vom legendären Konzertmeister der Bostoner, dem 2015 verstorbenen Joseph Silverstein. 1962 hatte er die Position des Ersten Geigers übernommen, noch unter Charles Munch – er blieb die gesamten Amtszeiten von Erich Leinsdorf und William Steinberg sowie die ersten zwölf Jahre derjenigen von Seiji Ozawa. Sein unglaublich filigraner, delikat-süßer Ton prägt diese Aufnahme entscheidend – wobei man ruhig gestehen kann, daß den Bostonern unter ihrem japanischen Chefdirigenten hier auch für sich genommen eine der elegantesten Interpretationen der Werkgeschichte gelang. Die klanglichen Details, die auf dieser Telarc-Aufnahme natürlich auch bestens in Szene gesetzt wurden, sind nichts weniger als berauschend… (1982/2018)