Rezension
Gleichermaßen in Jazz- und in Rock-Bestenlisten geführt zu werden, das gelingt den wenigsten. Für die norwegische Gitarristin allerdings gehört es inzwischen wohl zum Alltag, daß ihr Name in beiden Lagern begeistert, bewundernd und ehrfurchtsvoll genannt wird. Das siebte Album ihres sagenhaften Trios mit Bassistin Ellen Brekken und Drummer Ivar Loe Bjørnstad gießt weiteres Kerosin ins Feuer. Wenn es je eine Band gab, für die der Terminus „Powertrio“ greift, dann diese (wer sind nochmal Cream?). Was Mollestad auf der elektrischen Gitarre anstellt, ist ziemlich konkurrenzlos; in Sachen Punch und Spannung muß die Band ebenfalls weder in der Rock- noch in der Jazzgeschichte irgendjemanden fürchten. Man mag das elektrischen Jazz, Fusion, progressiven Hard Rock oder sonstwie nennen – diese Musik vibriert viel zu sehr, als daß irgendein Etikett daran hängen bleiben könnte. (2021)