Quentin Tarantino komponiert seine Soundtracks ebenso virtuos wie seine Filme – wobei „komponieren“ hier natürlich im ursprünglichen Wortsinne von „zusammenstellen“ verstanden werden muß, denn neu ist hier nur wenig; eigentlich nur das von Hauptdarsteller Jamie Foxx geschriebene und produzierte und von Gangsta-Rapper Rick Ross ausgeführte „100 Black Coffins“. Dieses steht etwa im Zentrum des Albums, umgeben von klassischen Film-Scores (meist naheliegenderweise jenem von Luis Bacalov für Sergio Corbuccis Original-Django, aber auch Arbeiten von Ennio Morricone und Jerry Goldsmith), Soul- und Popsongs vergangener Jahrzehnte wie Jim Croces „I Got A Name“ oder vergleichsweise aktuellem R’n’B und Hip Hop, wofür Tarantino ja auch eine bekannte Schwäche hat (z.B. Anthony Hamiltons „Freedom“). Und natürlich, unvermeidbar bei einem Tarantino-Soundtrack, kurz eingespielten Filmdialogen. Die Kunst ist, wie das aufeinanderfolgt – am beeindruckendsten wohl auf der zweiten Seite des Doppelalbums, die besagten Jim Croce-Song und den Rick Ross-Track enthält. Ziemlich großes Kino, auch in rein akustischer Form… (2013)

P.S.: Bewußt verwendete Tarantino bei den alten Soundtracks die Vinyl-Exemplare aus seiner Plattensammlung, ohne Rücksicht auf deren Zustand. Wenn’s knistert, liegt das also wahrscheinlich nicht an Ihrer Platte!